WATERCOLOR UND AQUARELL: MALEN MIT WASSERFARBEN
Du kennst das herkömmliche Malen mit Wasserfarben bestimmt noch aus dem Deckkasten in der Grundschule, oder? Du hast deinen Pinsel in Wasser getunkt und dann die Farbe aus dem Kasten aufgenommen – also wie Aquarellfarben. Diese Maltechnik ist derzeit, vor allem in Verbindung mit dem Megatrend Handlettering, total angesagt. Dabei unterscheidet sich das Aquarellbild von heute von den einfachen Wasserfarben-Bildern von damals. Sie sind zarter, fließender und haben lebendigere Farben. Das betrachten eines Aquarells ist für viele verbunden mit Entspannung, Freude, aber auch Inspiration und Freiheit.
Ins Englische übersetzt heißt Aquarell Watercolor. Beide Wörter stehen für dieselbe Maltechnik. Aber im Deutschen wird immer häufiger der englische Begriff verwendet. Denn bei diesem Wort denkst du wahrscheinlich eher an die modernen Illustrationen, die oft zusammen mit Letterings auftreten. Die ganze Technik ist fast schon so alt wie die Zeit. Schon in der Steinzeit wurden Farbpigmente aus Naturmaterial pulverisiert und mit Wasser zu einer Farbe vermischt. Auch die alten Ägypter haben mit dem Mischen von Pigmenten und Wasser experimentiert, genauso wie im alten China und Japan.
WARUM DU MIT WATERCOLOR BEGINNEN SOLLTEST
Das Tolle am Watercolor: Es geht nicht darum möglichst viele Details nachzubilden und genau zu malen. Es geht darum, selbst kreativ zu sein und um deine eigene Interpretation der Motive. Außerdem hat das Unperfekte immer einen gewissen Charme. Vier weitere Gründe, warum du noch heute den Pinsel schwingen solltest:
- Mit Watercolor kannst du richtig tolle Transparenzen und in verschiedenen Abstufungen malen, sodass das weiße Papier oder andere Farben durchscheinen
- Gegenüber Acrylfarbe ist Wasserfarbe viel weniger verschwenderisch. Sobald Acrylfarbe ausgetrocknet ist, kannst du sie nicht mehr verwenden. Aquarell dagegen schon: Einmal mit Wasser anrühren und fertig.
- Aquarellfarbe enthält keine giftigen Zusatzstoffe, weshalb sie auch super für Kinder geeignet ist.
- Aquarell- beziehungsweise Watercolorfarbe ist wasserlöslich. Sie ist ganz leicht aus der Kleidung oder aus Pinseln zu waschen.
WATERCOLOR MATERIAL FÜR ANFÄNGER
Bevor du nun beginnen kannst brauchst du noch das richtige Material. Denn nicht nur mit der Übung, auch mit dem richtigen Material steht und fällt der Erfolg deiner Watercolor-Bilder und jede Vorbereitung ist ganz umsonst gewesen.
Pinsel: Die Spitze sollte nach dem Auftragen wieder in Ihre Ursprungsform zurückgehen. Nimm‘ niemals die günstigen Schulpinsel. Sie halten das Wasser schlecht und verlieren viele Haare. Dein Pinsel muss die wasserhaltige Farbe gut halten können und gleichmäßig auf dem Papier abgeben.
Farbe: Die Farbe zum Watercolor malen gibt es in verschiedenen Formen. Es gibt sie in Tuben, Näpfchen, Gläsern oder auch als Stick. Auch hier gilt: Greife nicht zum günstigsten Material. Diese Farben verblassen zum Teil schnell bei Tageslicht.
Tipp: Erinnerst du dich noch an den Farbkreis aus dem Kunstunterricht? Die Lehre der Farben hilft dir beim Watercolor das richtige Mischverhältnis zu finden. Es gibt die drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb (Primärfarben). Aus diesen entstehen zum Beispiel Orange, Grün und Violett (Sekundärfarben). Die Tertiärfarben entstehen aus dem Mischen einer Grundfarbe und einer Sekundärfarbe. Die Farben zu verstehen in eine gute Grundlage zum Watercolor malen. Denn mit ihr steht und fällt die richtige Komposition. So sieht der Kreis aus:
Papier: Den richtigen Aquarellblock zu finden kann eine richtige Herausforderung sein. Das Papier gibt es in unterschiedlichen Stärken und verschiedenen Oberflächenstrukturen – glatt, leicht und rau. Für Anfänger am besten die goldene Mitte wählen. Also Papier mit leichter Struktur und einer Stärke von 200 und 350 g/m2
Abklebeband: Wenn du lose Blätter verwendest und keinen Aquarellblock, solltest du das Blatt mit Klebeband auf deiner Arbeitsfläche festkleben, damit sich das Papier nach dem nassen Auftrag nicht zu sehr wellt.
Mischpalette: Du kannst entweder einen einfachen Teller nehmen, dessen Oberfläche auf jeden Fall wasserabweisend ist. Dann kannst du die Farben gut mischen. Am besten ist aber eine Mischpalette, zum Beispiel aus Kunstsoff. Diese sollte groß genug sein, damit die Farben nicht ineinanderfließen.
Wasserbecher: Habe immer zwei Wasserbecher bereit stehen. In einem wäschst du deinen Pinsel aus und im anderen verdünnst du die Farbe, wenn du sie mit dem Pinsel aufgenommen hast. Lege neben die Wasserbecher auch ein Abtropftuch, damit du die Pinsel abstreichen kannst.
TUTORIAL „FLORALES WATERCOLOR“ MIT CHRISTIN STAPFF
Christin Stapff ist der kreative Kopf hinter dem Blog „Mädchenkunst“. Ihre Leidenschaft gilt dem Leidenschaft dem Brush Lettering in Verbindung mit Watercolor. Sie will jeden dazu anregen mit Wasserfarben zu experimentieren und kreativ zu werden. Dabei setzt sie in Ihren Anleitungen auf einfache Pinselstriche, die nur ein ungefähres Abbild des Motivs sind. Und dafür braucht niemand ein großes Zeichen- oder Maltalent.
Willst du kreativ sein und dich am Watercolor-Stil versuchen, Aquarell malen und florale Motive entwerfen? In ihrem Video-Tutorial zeigt dir Christin Stapff, wie du Rosen, Lavendel und Seerosen ganz einfach selber malen kannst. Entdecke die Welt der Watercolor-Farben. Die Bloggerin erklärt dir in diesem YouTube-Video Schritt für Schritt, wie du zur perfekten Watercolor Blume gelangst. Das Aquarell-Tutorial ist perfekt für Anfänger, aber auch Fortgeschrittene können sich hier noch ein paar Tipps und Tricks abschauen.
Hast du Lust noch mehr zu malen? Dann lade dir die Gratis-Anleitung für die Aquarell-Roser herunter und versuche dich am malen dieser Blume im Watercolor-Stil. Step by Step wird dir erklärt, wie du dieses florale Motiv meisterst. Diese Anleitung ist ebenfalls super geeignet für Aquarell Anfänger.
Möchtest du weitere Anleitungen ausprobieren und so noch mehr üben und Blumen malen? Dann schau dir Christin Stapffs Buch zum Thema "Florales Watercolor" an. Das Buch bietet dir Tipps und Tricks zum Einsteigen in das Thema Watercolor und eine tolle florale Bibliothek für die eigene Inspiration.